Sponsored by Saudi Arabia

28.03.2023
Botond Kalotay
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In den vergangenen Jahren haben sich Berichte darüber gehäuft, dass das Land Saudi-Arabien Milliarden in Sport rund um die Welt investiert. Erst kürzlich hat zum Beispiel Fussball-Gigant Cristiano Ronaldo in die saudische Profi-Liga gewechselt. Die sich häufenden Investitionen in den internationalen Sport stossen häufig auf Kritik. Doch wieso ist das so? Und welches Ziel verfolgt Saudi-Arabien mit diesen Investitionen?

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Saudi-Arabien ist einer der grössten Öl-Produzenten der Welt und hat mit dem Verkauf von Erdöl in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel Geld verdient.
  • Das Land ist aber sehr stark abhängig vom Erdöl-Geschäft und möchte diese Abhängigkeit bekämpfen. Dabei spielen der Tourismus und der Ruf des Landes eine grosse Rolle.
  • Saudi-Arabien investierte in den letzten Jahren Milliarden in verschiedene Sportarten. International werden diese Bemühungen kritisiert und dem Land wird vorgeworfen, dass sie so von ihren Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen ablenken wollen.

Saudi-Arabien ist historisch nicht für grosse sportliche Leistungen bekannt. Das flächenmässig grösste Land auf der arabischen Halbinsel ist vor allem für seine Öl-Produktion bekannt. Saudi-Arabien ist einer der grössten Öl-Förderer der Welt. Insbesondere seit den 70er Jahren exportiert Saudi-Arabien sehr viel Erdöl. Diese Geschäfte haben dem Land in den letzten 50 Jahren zu einem unglaublichen Reichtum verholfen. Daher besteht der saudische Handel auch fast nur aus Erdölexporten. Doch mit den weltweiten Bemühungen, den Erdölverbrauch zu reduzieren, muss Saudi-Arabien die Wirtschaft auch umkrempeln.

Saudi Arabia 2030

Um die wirtschaftliche Abhängig vom Verkauf des Öls etwas zu verkleinern, hat Saudi-Arabien die Vision 2030 aufgestellt. Diese sieht vor, verschiedene Bereiche der saudischen Wirtschaft zu stärken. Dabei spielt der Tourismus und der internationale Ruf des Landes eine grosse Rolle. Saudi-Arabien will nämlich mehr Menschen in ihr Reich locken und gleichzeitig auch das etwas schwierige internationale Image des Landes verbessern. Dafür haben die Saudis in den vergangenen Jahren unter anderem sehr viel Geld in den internationalen Sport investiert. Zum dritten Mal findet dieses Jahr ein Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien statt. In den vergangenen Jahren hat das Land auch einige Fussballvereine in Europa übernommen. Dazu gehören zum Beispiel das britische Sheffield United und seit neustem New Castle United. Doch nicht nur in Fussballvereine wird investiert. Zuletzt wechselte der Fussballstar Cristiano Ronaldo im Herbst seiner Karriere in die saudische Fussballliga. Vor kurzem wollte die Tourismusbehörde von Saudi-Arabien als Sponsor der Frauenfussball-WM 2023 auftreten, obwohl es im Land für Frauen bis vor kurzem noch verboten war in der Schule Sport zu machen oder in Stadien zu gehen. Genau solche Widersprüche sorgen international dann auch für Kritik.

Sportwashing

Saudi-Arabien wird vorgeworfen sogenanntes „Sportwashing“ zu betreiben. Der Ausdruck soll andeuten, dass Saudi-Arabien mit solchen Investitionen in den Sport den schlechten Ruf „reinwaschen“ möchte. Denn das Land stand in den letzten Jahren sehr häufig in der Kritik wegen Menschenrechtsverletzungen. Insbesondere Frauen und LGBT-Personen werden in Saudi-Arabien unterdrückt.

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