Spuckfest Massentest

5.05.2021
Kathrin Hausammann
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Testen, testen, testen – schon seit Anfang der Coronapandemie hören wir das immer wieder von den Fachleuten. Tests sind ein zentrales Mittel, um das Coronavirus einzudämmen. Je mehr getestet wird, desto mehr Ansteckungen werden frühzeitig entdeckt. Deshalb führen nun immer mehr Kantone Massentests an den Schulen ein.

Und so geht’s: Etwas Kochsalzlösung in den Mund, spülen, in ein Röhrchen spucken und fertig. In etwa so wie eine Zahnspülung läuft der Corona-Spucktest in den Schulen ab. Und was passiert dann? Die Röhrchen mit dem Speichel werden „gepoolt“. Das heisst, der Speichel von mehreren getesteten Menschen wird zusammengemischt. Dieses Gemisch wird dann im Labor auf das Coronavirus getestet. Ist der Test positiv, müssen alle Menschen, deren Speichel in diesem „Pool“ zusammengemischt war, vorübergehend zu Hause bleiben und nochmals einzeln zum Testen gehen. So findet man schliesslich heraus, wer sich mit dem Coronavirus angesteckt hat und wer nicht. Die angesteckten Schulkinder oder Lehrpersonen bleiben weiterhin zu Hause, die andern dürfen wieder in die Schule gehen.

Von Kanton zu Kanton verschieden

In dieser Woche startet der Kanton Bern mit Massentests an den Schulen. Über 200 Gemeinden lassen ihre Schülerinnen und Schüler ab der ersten Klasse einmal pro Woche testen. Die Tests sind freiwillig. Kantone wie Graubünden oder Basel-Landschaft haben die Massentests an den Schulen bereits im Februar oder März eingeführt. Sie haben gute Erfahrungen damit gemacht, wie sie sagen. Die Ansteckungen mit dem Coronavirus sind in ihren Kantonen gleich geblieben oder gesunken. In beiden Kantonen können sich auch Firmen für die Massentests anmelden. Das ist auch in den meisten anderen Kantonen der Fall, die Massentests durchführen. Der Ablauf der Tests, die Häufigkeit und ab welchem Alter in den Schulen getestet wird, ist jedoch von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Zudem gibt es auch Kantone, die nach wie vor keine Massentests an Schulen durchführen wollen. Sie sind der Meinung, dass Schulen nicht zu den wichtigsten Übertragungsorten des Coronavirus gehören.

Selbsttest anstatt Massentest?

Nun gibt es ja auch noch die Selbsttests, die man gratis in der Apotheke abholen kann. Warum also nicht regelmässig einen Selbsttest machen, anstatt so aufwändige Massentests zu organisieren? Der Hauptgrund ist, dass die Selbsttests weniger genau sind als die Massentests. Gerade bei Menschen, die keine Symptome haben, können die Selbsttests falsche Ergebnisse liefern. Aber genau diese Menschen will man ja entdecken. Menschen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, aber nicht sichtbar krank sind. Deshalb wird bei den Massentests die sogenannte PCR-Methode angewendet. Die Tests müssen im Labor untersucht werden. Das ist zwar viel teurer, aber eben sicherer. Und deshalb wird der Speichel bei den Massentests eben auch „gepoolt“ und nicht einzeln ausgewertet.

Nun bist du dran

Was sagst du zu den Tests an den Schulen? Sind sie deiner Meinung nach eine nützliche Massnahme, um das Virus einzudämmen? Oder ist das alles übertrieben? Welche anderen Massnahmen erachtest du als nützlich?

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