Die US-Schauspieler Kate Flannery (L) und Jack Black (R) schließen sich Streikposten vor dem Netflix-Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, USA, an, 28. Juli 2023.
KEYSTONE

Streik in Hollywood

24.10.2023
Camila Gonçalves
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In Hollywood wurde in den letzten Monaten gestreikt. Doch worum ging es? Was sind die Folgen und wie geht es nun nach den Streiks weiter?

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • In Hollywood streikten Menschen der Film- und Serienindustrie für bessere Arbeitsverhältnisse.
  • Künstliche Intelligenz wird zunehmend zu einem Problem.
  • Drehbuchautor*innen-Streik führte zu einem weiteren Streik von Schauspielenden.

Im Juli dieses Jahres gingen Autorinnen und Autoren von verschiedensten Film, Serien und Fernsehshows gemeinsam auf die Strasse in Hollywood. Ihre Forderungen: Bessere Arbeitsverhältnisse und eine Regelung der KI-Nutzung in der Branche.

Was sind bzw. waren die Probleme?

Nebst dem zu tiefen Lohn wird die KI zunehmend zu einem Problem. KI, bzw. Künstliche Intelligenz, hat durch die vielen Möglichkeiten und Projekten wie Chat-GPT an Popularität gewonnen. Sehr vereinfacht ist eine künstliche Intelligenz ein Programm, das selber Lernen, Informationen suchen und abspeichern kann. Deswegen kann die KI auf Fragen und Aussagen reagieren, mit Sachen, die die KI im Internet findet, oder durch das Verhalten von Menschen gelernt hat. Beim Erstellen von Kunst passiert somit genau dasselbe. Die KI nimmt Bilder oder Texte, die schon jemand erstellt hat und verwendet diese wieder. «KI ist eine Plagiatsmaschine. Es lernt von dem, was wir Menschen geschaffen haben», sagt Liz Hynes. Sie ist im Vorstand der Gewerkschaft der Autorinnen und Autoren (WGAE). Diese fordern Schranken für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Streaming-Plattformen wie Netflix wollen möglichst viele neue Inhalte zu möglichst wenig Geld herstellen. Deswegen ist die KI eine super alternative zu Autor*innen, weil diese günstiger ist. Die Forderungen sind nun, dass KI nur bedingt eingesetzt werden darf, damit Autoren und Autorinnen weiterhin eine relevante Rolle in der Entstehung von Drehbüchern spielen.

Was sind die Folgen des Streiks?

Kurzzeitige Folgen waren, dass viele Shows in Amerika keine neuen Folgen produzieren konnten und auch Streaming-Plattformen ihr Angebot kurzzeitig nicht erweitern konnten.

Seit dem 26. September arbeiten Autor*innen in Amerika wieder, alle Beteiligten konnten sich auf eine neue Vereinbarung einigen. Gemäss der Mitteilung der «Writers Guild of America» läuft die neue Vereinbarung bis im Mai 2026. Der Vertrag beinhaltet Lohnerhöhungen, Regelungen über den Einsatz von künstlicher Intelligenz und höhere Zuschüsse für die Alters- und Krankenversorgung. (Die Writers Guild of America ist die gemeinsame Gewerkschaft der Autor*innen in der Film- und Fernsehindustrie der Vereinigten Staaten.)

Dieser Streik hat jedoch einen anderen ausgelöst. Kurz nachdem Drehbuchautorinnen und -autoren zu streiken begonnen haben, sind auch Schauspieler*innen auf die Strasse gegangen. Dies führte zum ersten Doppelstreik in Amerika seit über 60 Jahren! Auch da geht es um bessere Arbeitsbedingungen und faire Löhne.

Bei diesem Streik kam es jedoch noch zu keinen Einigungen.

Arbeitsmaterial

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