Der Tag der Erfinder wird in verschiedenen Ländern an unterschiedlichen Tagen gefeiert. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird er, im Gedenken an den Geburtstag der Erfinderin und Schauspielerin Hedy Lamarr, am 9. November gehalten.
Obwohl der Tag in Deutschland, Österreich und der Schweiz am Geburtstag einer Erfinderin gefeiert wird, redet man trotzdem immer noch vor allem über Erfinder und vergisst dabei häufig den wichtigen Beitrag von so vielen Frauen und ihren Entwicklungen. Wir nutzen den Tag der Erfinder(innen) um euch 2 solche Frauen kurz vorzustellen. Beginnen können wir direkt mit dem Geburtstagskind, Hedy Lamarr.
Hedy Lamarr und der Funk
Hedy Lamarr war eine österreichisch-amerikanische Schauspielerin und Erfinderin. Obwohl sie weitaus mehr zu bieten hatte als ihre Schauspielkünste, war sie zu ihren Lebzeiten vor allem durch ihr Mitwirken in Hollywoodfilmen bekannt. Anerkennung für ihre akademischen Leistungen erhielt Lamarr schliesslich dank einer ihrer Erfindungen während des 2. Weltkriegs. Damals stellte sie sich klar gegen den deutschen Nationalsozialismus und entwickelte auf der Seite der Alliierten eine Technik für die Funkfernsteuerung von Torpedos. Ihre Entwicklung, während des 2. Weltkriegs zwar aus verschiedenen Gründen nicht eingesetzt, wurde jedoch in den späteren Jahrzehnten weiterentwickelt und kam in den 60er-Jahren auf Militärschiffen zum Einsatz. Der gleichzeitige Frequenzwechsel von Signalen, welchen sie ermöglicht hatte, kommt heute noch im Bereich der Kommunikationstechnologie zum Einsatz und gilt als Grundstein für Technologien wie Bluetooth.
Hedy Lamarr ist aber nicht die einzige Wissenschaftlerin, welche die Technologie, so wie wir sie heute kennen massgeblich mitbeeinflusst hat.
Ada Lovelace und das erste Computerprogramm
Von Ada Lovelace haben bisher wahrscheinlich nur die wenigsten gehört. Sie war eine britische Mathematikerin und lebte im 19. Jahrhundert in England. Obwohl es Frauen damals noch nicht erlaubt war zu studieren, hatte Ada das Glück zuhause ein sehr gute Ausbildung geniessen zu dürfen. Da Adas Mutter selbst sehr stark an Naturwissenschaften interessiert war, sorgte sie dafür, dass ihre Tochter eine möglichst gute Ausbildung in diesen Fächern erhielt. So wurde sie Mathematikerin und traf 1833 Charles Babagge. Mit ihm arbeitete sie an der sogenannten „analytischen Maschine“. Diese mechanische Rechenmaschine, welche zu den Lebzeiten von Lovelace und Babagge nie fertiggestellt wurde, gilt als erster korrekter Entwurf eines Computers. Die Erfindung scheiterte allem voran an der fehlenden finanziellen Unterstützung. Maschinen, welche der Erfindung von Lovelace und Babagge ähnelten, wurden erst hundert Jahr nach der „analytischen Maschine“ entwickelt.
Lovelace entwickelte für diese Maschine einen Algorithmus, um die Bernoulli-Zahlen zu berechnen. Heute gilt dieser Algorithmus in vielen Kreisen als das erste Computerprogramm der Welt und, obwohl sie zu ihren Lebzeiten nie wirklich Anerkennung für ihre Arbeit erhielt, legte sie den Grundstein für unsere heutigen Apps, Webseiten und vieles mehr.
Noch viele mehr
Das sind nur zwei von vielen Erfinderinnen, welche die Anerkennung, die sie verdient hätten, zu ihren Lebzeiten nicht bekommen haben. Frauen wie Marie Curie, Nancy Johnson, Grace Hopper und Shirley Jackson haben die Welt ein ganzes Stück weiter gebracht, und am Tag der Erfinder*innen feiern wir auch sie.
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