Tee erzählt Geschichte

20.12.2022
Tina Maria Wagner
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Viele von uns geniessen hin und wieder gerne eine Tasse Tee. Wenn ich von Tee schreibe, dann meine ich alles, was aus der Teepflanze hergestellt wird, wie grüner oder schwarzer Tee. Diese Blätter, welche uns hier und heute schöne und genussvolle Momente schenken, haben eine lange Geschichte und sie erzählen von unserer Vergangenheit.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Alltagsgüter wie Tee oder Kaffee erzählen viel über die Weltgeschichte.
  • Wertvolle Handelsgüter waren für die britischen Handelshäuser unverzichtbar und haben Machtkämpfe ausgelöst.
  • Indien war eine britische Kolonie. Die Kolonialmacht hatte grossen Einfluss auf das Leben der Menschen und konnte über sie bestimmen.

Tee wurde schon vor mehreren Jahrtausenden in der Region des heutigen Chinas angepflanzt und verarbeitet. Wie kam es dazu, dass dieses Produkt aus fernen Ländern zu uns nach Europa kam? Dies geschah zur Zeit des Imperialismus und des Kolonialismus im 18. und 19. Jahrhundert. Als die grossen europäischen Mächte wie die Niederlande und später Grossbritannien in die Welt hinauszogen, um sie zu erobern und um die Schätze Afrikas oder im Falle des Tees die Schätze Asiens nach Europa zu bringen.

Tee als Kolonialware

Die britischen Handelsschiffe landeten an den Häfen im Süden Chinas. Sie handelten wertvolle Stoffe, Porzellan und Tee. Es gab dabei ein grosses Problem. Die chinesischen Handelsleute waren nicht interessiert an den europäischen Tauschgütern und liessen sich deshalb hauptsächlich in Silber auszahlen. So wurde das Genussmittel Tee den Europäern zu teuer. Nach mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen gelang es schliesslich den Briten das Geheimnis des Teeanbaus und der Verarbeitung zu stehlen und nach Indien zu bringen. Da dort in kürzester Zeit grosse Mengen an Tee für die Kolonialherren hergestellt werden mussten, wurde ein ganzes System rund um den Teeanbau aus dem Boden gestampft. Es brauchte Feldarbeiter, Pflückerinnen, Strassenbauer, Händler etc. Dies geschah meistens ohne das Einverständnis der beteiligten Menschen, eher wurden sie zu der jeweiligen Arbeit gezwungen.

Bis heute hat sich jedoch in den ehemaligen Kolonien einiges verändert. Das Leben wurde vielerorts freier. Dennoch lohnt es sich auch heute noch zu fragen, wo das Produkt, das wir konsumieren, herkommt, wie es angebaut wird und wer es hergestellt hat.

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