Und plötzlich sind sie weg
Zwei Schülerinnen aus Reinach (Aargau) wurden auf dem Schulweg von der Polizei angehalten - und am selben Tag nach Sri Lanka ausgeschafft. Von einem Tag auf den anderen fehlen in der Klasse zwei Mitschülerinnen. Korrekt oder unsensibel? Wir beleuchten diese besondere Geschichte.
Die Schweiz verfügt über ein ziemlich strenges Gesetz was die Ausschaffung von Menschen betrifft. Menschen, die in ihre Ursprungsländer zurückkehren können, weil vielleicht gerade kein Krieg mehr herrscht oder ihr Leben nicht mehr bedroht wird, werden aus der Schweiz gewiesen. Andernfalls auch, wenn Menschen hier in der Schweiz zu kriminell geworden sind. Nun schockiert die Geschichte von zwei Mädchen einer 5. Klasse im Kanton Aargau, die zurückkehren mussten - in ein fremdes Heimatland. Grund: Die Mutter der beiden darf nicht mehr in der Schweiz bleiben, also müssen die Mädchen mit. Logisch, dass Kinder bei ihrer Mutter bleiben sollen. Doch, wie geht es den Mädchen, die ziemlich überraschend aus ihrem Freundeskreis gerissen wurden? Die gemäss dem Schulleiter “praktisch perfekt Deutsch” sprechen, mit Singhaleisch, der Sprache Sri Lankas, jedoch Mühe hätten?
Das sagt die Polizei
Die Polizei bestätigt, dass es ein spezieller Fall sei. Die Kinder seien genau informiert und auf die Rückführung in ihr Heimatland vorbereitet worden. Ist es eine Heimat, ohne Sprachkenntnisse, ohne Erfahrung, ohne Freunde? Diese Frage ist berechtigt. Auch die Schule wurde bereits vor einigen Monaten auf diesen möglichen Fall vorbereitet. Dass für die Kinder, sowohl die beiden Mädchen als auch die Schulkolleg*innen, eine solch schockierende Überraschung nicht spurlos vorbeigehen wird, ist andererseits auch klar. Tränen seien geflossen, glückliche Gesichter waren nirgends zu sehen.
Nun bist du dran
Gesetz ist Gesetz, klar. Diese müssen auch ordentlich umgesetzt werden, sonst bringen sie ja nichts. Dass die Mutter entsprechend unserer Gesetze nach Sri Lanka hätte zurückkehren müssen, wird wohl stimmen. Dass man Mütter und Kinder zusammen behält, ist auch richtig. Doch, ist es sinnvoll, einer sturen Gesetzeslinie zu folgen, wenn dabei 11jährige Kinder traumatisiert werden?
Wie siehst du das? Wo wäre der Lösungsweg, der das Gesetz berücksichtigt und junge Menschenleben gleichzeitig nicht zerrüttet? Lässt sich ein Kompromiss finden? Was denkst du?
Kinder haben oftmals die besseren Ideen als wir Erwachsenen. Teile uns deine Gedanken mit!
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