Was ist Politische Bildung?

«Politische Bildung hat zum Ziel, dass Lernende durch eigene Erfahrungen und das eigene Handeln im schulischen Kontext verstehen, was Politik und Demokratie bedeutet. Dies nicht nur durch Wissensaufbau, sondern vor allem durch das eigene Erleben von demokratisch-politischen Szenarien, wie beispielsweise im Klassenrat oder im Schüler*innenrat, wo die Partizipation und das Mitspracherecht der Lernenden erforderlich ist und vorausgesetzt wird.» (Reinhardt 2018)

Was hat Politische Bildung mit der Chinderzytig zu tun?

Ganz schön viel! Die Meinungs- und Informationsfreiheit ist laut Artikel 13 der Unicef-Kinderrechtskonvention ein Kinderrecht. Für die Kinder und Jugendlichen unserer Gesellschaft ist es eine grosse Herausforderung, sich in der modernen Informationsflut zurecht zu finden. Nachrichtensender und Zeitungen sind für Erwachsene konzipiert, die Sprache also viel zu komplex, sodass diese Beiträge für die jüngeren Mitglieder unserer Gesellschaft unverständlich werden. Das Ziel der Chinderzytig ist es, Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, sich über das aktuelle Weltgeschehen zu informieren - in einfacher, kindgerechter Sprache - damit sie sich eine eigene Meinung über die Welt bilden können. Wir setzen uns für aufgeweckte, partizipierfähige Generationen von morgen ein, schon heute!

Wie kann Politische Bildung mit der Chinderzytig unterrichtet werden?

Die Möglichkeiten sind endlos – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wir haben hier einige Unterrichtsprojekte erstellt, die für den Politikunterricht mit der Chinderzytig für die Zyklen 2 (3.-6. Klasse) und 3 (7.-9. Klasse) geeignet sind. Die Chinderzytig richtet sich nach der Vorlage des Schweizerischen Lehrplans21. Für nur 10.- Fr. kannst du unsere Schulprojekte bei uns erwerben und gleichzeitig die Chinderzytig unterstützen!

Was müssen Lehrpersonen im Politikunterricht beachten?

Egal, wie und wo die Chinderzytig eingesetzt wird, für uns gilt der Beutelsbacher Konsens. Die drei Grundsätze zeigen auf, wie Politische Bildung urteilsfrei und gerecht unterrichtet werden kann:

1. Überwältigungsverbot

Es ist nicht erlaubt, die Schüler*innen mit einer erwünschten Meinung zu überwältigen. Ein selbständiges Urteil fällen zu können, muss für die Lernenden immer möglich sein. Politische Bildung darf nie Indoktrination sein.

2. Kontroversität

Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen. Die verschiedenen Argumente und Positionen rund um einen Diskurs müssen miteinfliessen. Eine kontroverse Diskussion darf nicht einseitig dargelegt werden. Die Meinung oder Haltung der Lehrperson wird dadurch unproblematisch, da auch die entgegengesetzte Meinung zur Sprache kommen muss.

3. Schüler*innenorientierung

Die Schüler*in muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und ihre eigene Interessenlage zu analysieren. Das ist möglich, wenn eine umfassende Darlegung der Sachlage geschieht und eine eigene Meinungsbildung möglich ist. Die Ermutigung und Befähigung zur politischen Teilhabe ist ein weiteres Element in diesem Punkt.

Was sagt die Wissenschaft über die Chinderzytig?

Es wurden wissenschaftliche Arbeiten über und mit der Chinderzytig verfasst. Das oben erwähnte Schulprojekt «Aktuelle Stunde» wurde in vier Schulklassen erprobt. Die Ergebnisse aus den Interviews mit den Lehrpersonen sind hier kostenlos einsehbar.

Was sagen Medien über die Chinderzytig?

Die Chinderzyitg ist in diversen Beiträgen erwähnt worden. Zu entdecken sind sie unter dem Link.

Quellen