Veganuary

18.01.2022
Samira Lussi
Hören Sie

Ein weltweiter Neujahrsvorsatz: Im letzten Februar haben eine halbe Million Menschen in über 200 Ländern beim Veganuary mitgemacht. Bei dieser Bewegung probieren die Menschen für einen Monat eine rein pflanzliche Ernährung aus. So soll das Bewusstsein für eine nachhaltigere Ernährung geschaffen werden und die Gesundheit von Menschen weltweit und die unseres Planeten geschützt werden.

Die Bewegung Veganuary wurde 2014 von einer gemeinnützigen Organisation in Grossbritannien gegründet. Das Wort setzt sich aus Vegan und January (dt. Januar) zusammen. Dieser Monat soll Menschen dazu inspirieren, eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Dabei erhalten Teilnehmende jeden Tag einen kurzen Newsletter mit praktischen Tipps, Rezepten und spannenden Infos. Seither ist das Konzept in viele Länder übergeschwappt und hat 2019 auch das erste Mal in der Schweiz stattgefunden.

Für die Umwelt

Eine Ernährungsweise, die auf alle tierischen Produkte verzichtet, schont die Umwelt. Denn gemäss der Agrarorganisation der UNO verursacht die Nutztierhaltung mehr Treibhausgase als alle Autos, LKWs, Schiffe und Flugzeuge zusammen. Dies liegt einerseits daran, dass die Nutztiere enorme Mengen an Futter verschlingen. Ausserdem stossen die Mägen von Wiederkäuern wie Kühen das Treibhausgas Methan aus. Dieses ist 23-mal so schlimm für das Klima wie CO2.

Ein weiterer Punkt ist der Platz, der uns auf unserem Planeten zur Verfügung steht. Durch den Verzicht auf Fleisch, Käse, Milch und Eier sparen wir viel Platz. Jedes Jahr werden für den Sojaanbau in Brasilien gigantische Flächen Regenwald gerodet. 75% dieser Ernte wird ausschliesslich zu Tierfutter verarbeitet. Auch unser Trinkwasser ist eine bereits knappe Ressource und wir tragen eine Mittschuld. Denn Wasser wird verbraucht, ohne dass du direkt den Hahn aufdrehst. Zum Beispiel wird für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch über 400 Liter Trinkwasser benötigt. Nicht weil das Rind so viel trinkt, sondern für den Anbau des Futters.

Für die Tiere

Doch Veganer*innen verzichten nicht nur wegen der Umwelt auf tierische Produkte. Auch das Tierwohl steht für viele im Vordergrund. Denn das Nutztier hat nur einen Zweck: Es muss in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Gewicht zunehmen und so möglichst viel Profit abwerfen. Die Produktion ist dermassen auf Effizienz getrimmt, dass viele Tiere nur 5% ihrer natürlichen Lebenserwartung erreichen. Pro Jahr werden in der Schweiz über 55 Millionen Kühe, Schweine und Hühner geschlachtet.

An erster Stelle steht die Effizienz. So wurde bei Masthühnern das Sättigungsgefühl weggezüchtet, damit sie möglichst schnell ihr Schlachtgewicht erreichen. Sie werden nach 1.5 Monaten geschlachtet. Ihre natürliche Lebenserwartung beträgt aber 15 Jahre. Ferkel nehmen dank Fresstraining bis zu einem Kilo pro Tag an Körpergewicht zu. In weniger als einem Jahr haben sie ihr Schlachtgewicht von 120 Kilo erreicht. Kälber werden direkt nach der Geburt von ihren Müttern getrennt, denn ein Kalb muss spätestens mit 8 Monaten schlachtreif sein.

Die Vision

Eine vegane Ernährung ist also eine der effektivsten Massnahmen, um die Umwelt zu schützen, Tierleid zu vermeiden und den Klimawandel anzuhalten. Die Mission von Veganuary ist es, Menschen zu inspirieren und dabei zu unterstützten, eine pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Ausserdem möchten man den Wandel bei Unternehmen zu mehr veganen Produkten vorantreiben und eine globale Bewegung schaffen, die sich für nachhaltige Ernährungsweisen einsetzt.

Arbeitsmaterial

Helfen Sie uns, Chinderzytig werbefrei und frei zugänglich zu halten!

Wir von der Chinderzytig möchten die Lesefreudigkeit fördern und nicht einschränken. Deshalb stellen wir unseren Inhalt gratis zur Verfügung.

Unterstütze uns