Viel Rauch um Nichts!?
Etwa jede*r dritte Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 bis 24 Jahren raucht. Sicher hast auch du bereits rauchende Menschen in deinem Umfeld gesehen. Tabak rauchen (vorwiegend in Zigaretten) ist eine verbreitete, beliebte und zugleich wenig sinnvolle Sucht. Nun will man politisch Werbung für solche Produkte verbieten, damit Jugendliche gar nicht erst auf den Geschmack kommen.
Das Wichtigste in Kürze
Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:
- Am 13. Februar stimmt die Schweiz darüber ab, ob Werbung für Tabakwaren (z.B. Zigaretten) an Orten verboten werden soll, wo sich Minderjährige aufhalten
- Werbung hat immer eine Wirkung auf die Menschen und kann die Lust wecken, neue Gegenstände kaufen, neue Filme sehen oder Zigaretten rauchen zu wollen
- Die Schweiz erhält pro Jahr 11’000 Arbeitsplätze und etwa 6 Milliarden Franken dank der Tabakindustrie.
- Die Schweiz verliert pro Jahr etwa 5,6 Milliarden an Gesundheitskosten sowie etwa 9500 Menschen, die wegen Tabakkonsum sterben
Es ist eine Tatsache: Rauchen ist schädlich. Eine Abhängigkeit, die unter anderem eines der wichtigsten Organe, die Lunge, zerstören kann. Jedes Jahr sterben ca. 9500 Menschen in der Schweiz an den Folgen von Tabakkonsum. Die jährlichen Kosten für das Gesundheitswesen in der Schweiz im Zusammenhang mit dem Tabakkonsum betragen gegen 5,6 Milliarden Franken. 5’600’000’000.- Zum Vergleich: Das Militär kostet uns “nur” 5,1 Milliarden Franken pro Jahr. Um diese Gesundheitskosten zu drücken, Jugendliche vom Rauchen abzuhalten und damit Geld zu sparen, soll nun die Werbung für Tabakprodukte in der Schweiz eingeschränkt werden.
Eine andere Tatsache ist auch: Die Schweiz ist ein Paradies für Tabakkonzerne. Fast nirgends gibt es so wenige Einschränkungen und die Firmen verdienen sich goldene Nasen.
Werbung wirkt!
Es ist ein bekanntes Phänomen, das du auch kennst: Werbung zieht! Wenn ein neues Produkt (zum Beispiel eines mit dem Apfel drauf) immer wieder und überall beworben wird, dann weckt das die Lust, es zu besitzen. Ein neuer FIlm im Kino? Mit einem grossen Werbeaufwand ist es klar, dass man den Film “unbedingt” sehen muss! So funktioniert es eben auch mit der Tabakwerbung. Coole Werbungen, sympathische Menschen, easy Stimmung… das kann ja nur am Rauchen liegen (Achtung: das war ironisch gemeint!) Um dieses natürliche Denken bei Jugendlichen nicht zu fördern, soll nun die Tabakwerbung überall dort verboten werden, wo Minderjährige Zugang erhalten. Kino, Festivals, öffentliche Orte… ein Blick ins Ausland zeigt: Werbeverbote nützen. So ist die Lust aufs Rauchen in Ländern, in denen Werbung erlaubt ist, etwa doppelt so hoch, wie in den anderen Ländern.
Wie weiter? Wie immer in politischen Diskussionen, bei denen es ums Geld geht: es ist ein Kampf zwischen dem Menschen und den Moneten. Die Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen wurden anfangs erwähnt. Andererseits stehen Tabakkonzerne mit vielen Politiker*innen in engem Kontakt, bringen Arbeitsplätze (etwa 11’000) und spülen Geld in unsere Wirtschaft (etwa 6 Milliarden). Die Einnahmen (Arbeitsplätze, Verdienst) decken sich mit den Ausgaben (Kosten, Todesfälle).
Nun bist du dran
Was ist wichtiger? Jugendschutz, Gesundheit, Geld, Arbeitsplätze? Kennst du Rauchende in deinem Umfeld? Wann haben sie damit angefangen und warum?
Sprich darüber – und melde dich doch auch bei uns. Entweder mit einem Kommentar in der Kommentarspalte, auf Facebook oder durch unser Kontaktformular. Wir freuen uns auf Rückmeldungen.
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