Was sind Zugvögel und warum ziehen sie überhaupt?
In der Schweiz leben viele Zugvögel. Einige davon sind der Rotmilan, der Kuckuck, die Wachtel oder die Nachtigall. Die verschiedenen Arten folgen einem klaren Zeitplan. Der Mauersegler ist der erste, der uns verlässt. Von Sommeranfang bis zum Herbstende fliegen die verschiedenen Zugvögel nach Südfrankreich, Spanien oder in nordafrikanische Länder, zum Beispiel Marokko.
Die Vögel wandern, um sich mit Nahrung zu versorgen. Vor allem die Insektenfresser ziehen dorthin, wo es mehr Nahrung hat. Den Winter in Europa zu verbringen, würde für viele Arten den Hungertod bedeuten. Zu dieser Zeit schwirren und krabbeln kaum noch Insekten umher. Warum bleiben die Zugvögel nicht gleich da, wenn es im Süden besser ist?
Wegen der Konkurrenz: In ihrem Winterquartier müssen sie sich den Lebensraum – und damit auch das Futter – mit einheimischen Vogelarten teilen.
Die Vögel, die im Sommer wieder in den Norden zurückkehren, finden hier gute Bedingungen, um zu brüten und den Nachwuchs heranzuziehen. Das Klima ist angenehmer und es ist genügend Futter vorhanden. Sie pendeln nur in den Süden, um die kalten Monate zu überleben.
Warum gehen viele Vögel nicht mehr in wärmere Gebiete?
In den letzten Jahren wurden immer wärmere Winter gemessen, unter anderem wegen des Klimawandels. Das macht sich auch bei den Zugvögeln bemerkbar. Vor einigen Jahren flogen noch viele Vogelarten in wärmere südliche Länder. Heute fliegen oft nur noch Bruchteile der Arten. Das Problem dabei: Auch Vögel können das Wetter nicht vorhersagen. Bei einem milden Winter haben sich die gebliebenen Vögel eine gefährliche Reise und viel Energieverbrauch erspart. Zudem haben sie im Frühling Vorsprung auf bessere Nistplätze. Bei einem kalten Winter jedoch, wird das Futter knapp und die Vögel müssen viel Energie aufwenden, um den Körper warm zu halten. Da hätte sich die Reise in die Wärme gelohnt.
Eine der Vogelarten, die nun häufiger hierbleibt, ist der Weissstorch. Weissstörche zählen zu den Langstreckenziehern und ernähren sich von Insekten und anderen Kleintieren (sowie die meisten anderen Langstreckenzieher). Langstreckenzieher sind Vögel, die im Frühling in Europa Brüten und danach nach Afrika fliegen. Genauer gesagt fliegen sie oft in Länder, die südlich der Sahara liegen. Das sind Reisen von über 4‘000 km, die diese Vögel zweimal jährlich auf sich nehmen. Nun reisen einige Weissstörche nur noch bis Spanien, denn dort finden sie auch genügend Insekten oder fressen aus herumliegenden Abfällen. Auch in Deutschland und in der Schweiz werden immer häufiger Weissstörche im Winter gesichtet.
Eine der Folgen ist: Vögel, die eigentlich hier überwintern, haben Mühe, Nahrung zu finden. Im Winter ist die Nahrung für Vögel sowieso schon knapp, schlimmer wird es, wenn mehr Vogelarten sich davon ernähren müssen. Unter anderem wegen mangelnder Nahrung stehen viele Vogelarten auf der roten Liste der bedrohten Tierarten.
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