Vietnam - ein Krieg im Krieg, ein Drama sondergleichen

29.04.2020
Lars Ziörjen
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Vor 65 Jahren begann ein dramatischer Krieg, der zu oft vergessen geht - besonders auch im Schulunterricht. 1954 wurde Vietnam, ein kleines , wunderschönes Land in Asien, von Frankreich befreit und somit unabhängig. Doch das Land war nicht geeint. 1955 begann bereits ein Krieg zwischen Nordvietnam und Südvietnam - ein Bürgerkrieg. Doch eigentlich ging es um mehr: Der Norden wurde von China und der Sowjetunion unterstützt, der Süden von den USA. Es war ein Weltkrieg im Kleinen.

Vielleicht erinnert ihr euch noch von früheren Chinderzytig-/Jugendzytig-Artikeln daran: China und die Sowjetunion sind vom Kommunismus geprägt, die USA vom Kaptialismus. Bei Konflikten geht es auch immer um diese zwei Richtungen und die Weltherrschaft; egal ob beim 1. Weltkrieg, beim 2. Weltkrieg oder sogar beim Syrienkrieg, der im Grunde noch läuft. Immer wieder bekämpfen sich China, Sowjetunion, heute Russland oder die USA - mit Worten, politischen Mitteln oder Waffen. Im Vietnamkrieg kam ein eigentlich befreites Land unter die Räder der Grossmächte: Vietnam.

FALL OF SAIGON - TUY HOA March 22, 1975 - Refugees Fleeing Helicopter
manhhai
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CC BY 2.0

Ein Desaster, das in den USA und Vietnam bis heute nachwirkt

Der Krieg dauerte von 1955 bis 1975. 20 Jahre! Zehn Jahre nach Kriegsbeginn, also 1965, mischten sich die USA aktiv ein und schickten unzählige Soldaten… eine halbe Million US-Soldaten (500'000'000) kämpften in den Gebieten Vietnams gegen die Nordvietnamesen unter Unterstützung von China und der Sowjetunion. Im Einsatz waren dabei schrecklichste bio-/chemische Waffen. Dies reichte jedoch nicht, um diesen Krieg als “Sieger” zu verlassen. Die Opferzahlen auf Seiten der USA waren riesig, die Kritik zu Hause wurde laut und lauter. Viele Demonstrationen überfluteten die USA, unzählige starke Protestsongs von John Lennon, Bob Dylan usw. entstanden - bis sich schliesslich die USA 1973 aus Vietnam zurückzog. 1975 wurde das Land durch den kommunistischen Norden mit Gewalt wiedervereinigt.

Die Folgen des Krieges waren sicht- und spürbar…

Die Folgen waren katastrophal. Das Land war verwüstet. Millionen von Todesopfern. Soldaten, Zivilisten, unschuldige Väter, Mütter, Kinder. Ein Krieg kennt zwar niemals Sieger, aber dieser Krieg kannte nur absolute Verlierer. Viele hunderttausend Südvietnamesen wurden nach dem Sieg Nordvietnams ermordet oder gewaltsam gezwungen, sich zur kommunistischen Haltung zu bekennen. Sie wurden “umerzogen”.

A single rose leans against the Vietnam memorial in Washington, D.C.
Monica Volpi

…und sind es heute noch

Viele Bewohner Vietnams leiden heute noch unter Folgekrankheiten des Krieges von damals. Der Krieg ging nie vergessen, die Unterschiede zwischen Nord und Süd existieren zwischendurch immer noch. Doch auch die USA wurde nachhaltig geprägt: Für die USA war der Vietnamkrieg der erste Krieg, den sie verloren haben. Die seelischen und politischen Folgen des Vietnamkrieges wirken im Land selbst aber auch in den USA bis heute nach. Fast 60'000 amerikanische Soldaten wurden in acht Jahren Vietnamkrieg getötet. Zum Vergleich: Corona tötete in acht Wochen ungefähr gleich viele Amerikanerinnen und Amerikaner. Der “Krieg gegen Corona” (Zitat D. Trump) wird häufig mit dem Vietnamkrieg verglichen - weil man diesen Krieg nicht gewinnen könne…

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