Von Königinnen und Königen in Europa

14.04.2021
Kathrin Hausammann
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Am letzten Freitag ist Prinz Philip im Alter von 99 Jahren verstorben. Er war der Ehemann der britischen Königin „The Queen“. Das mediale Interesse war dementsprechend gross. Zuvor waren vor allem Prinz Harry und seine Frau Meghan mit ihrem Rückzug von den königlichen Verpflichtungen Thema in den Medien (vgl. Artikel „Nach dem Brexit folgte der Megxit“). Die „Royals“ sind immer wieder beliebte Themen in der Öffentlichkeit. Doch, ist das alles, wofür die Königshäuser da sind, um uns zu unterhalten? Werfen wir mal einen Blick auf die Königsfamilien und ihre Aufgaben in Europa.

In Europa gibt es zwölf sogenannte Monarchien. „Monarchie“ bedeutet „Alleinherrschaft“. Das heisst, in diesem Land gibt es eine Person, den Monarchen oder die Monarchin, welche ein Leben lang oder bis er oder sie abdankt, Oberhaupt des Landes ist. Dazu gehören nebst den sieben Ländern mit Königsfamilien (Grossbritannien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Belgien, Niederlande, Spanien) auch Fürstentümer (Liechtenstein, Andorra, Monaco) oder das Grossherzogtum Luxemburg sowie Vatikanstadt mit dem Papst als Staatsoberhaupt.

Wenig Macht, aber trotzdem viel zu sagen

Wie viel Macht ein König oder eine Königin im jeweiligen Land hat, ist unterschiedlich. In Europa haben die meisten fast keine Macht mehr. Regierungen und Parlamente führen das Land. Die „Royals“ nehmen vor allem repräsentative Aufgaben wahr. Das heisst, sie treten an Eröffnungen von Museen oder Theatern auf oder an Aktivitäten von Hilfsorganisationen. Sie sind immer wieder gern gesehene VIP-Gäste. Für das Volk sind die Königsfamilien und ihre Meinungen trotzdem sehr wichtig. Studien zeigen, dass immer noch mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger aller europäischen Länder die Königshäuser unterstützt. Das bestätigen auch die zahlreichen Fans und Followers auf den Social-Media-Kanälen der Königshäuser (z.B. 9,5 Mio. beim Instagram-Kanal „theroyalfamily“).

Königshäuser kosten etwas

Und die Beliebtheit ist wohl auch der Grund dafür, dass sich die Bürgerinnen und Bürger ihre Königshäuser etwas kosten lassen. Eine Londoner Universität hat Ende des letzten Jahres die Kosten der Königshäuser in Europa analysiert und miteinander verglichen. Dabei kam Spannendes zum Vorschein: Mit 90 Mio. Franken pro Jahr ist das britische Königshaus das teuerste in Europa, gefolgt von den Niederlanden (44 Mio.) und Norwegen (29 Mio.). Dieses Geld erhalten die Königshäuser vom Staat und damit schlussendlich von den Steuerzahlern, also vom Volk.

Lohn für Repräsentation und Unterhalt

Aber wofür erhalten die Mitglieder der Königshäuser dieses Geld? Das ist nicht in allen Ländern gleich geregelt. Aber es wird zum Beispiel für den Unterhalt von Schlössern und anderen Besitztümern gebraucht oder für die repräsentativen Auftritte und Staatsbesuche der aktiven Mitglieder der Königshäuser. Die britischen Royals haben am meisten solche aktiven, arbeitenden Mitglieder (15). Prinzessin Anne, die Schwester von Charles, nimmt pro Jahr beispielsweise über 400 Verpflichtungen wahr. An zweiter Stelle liegt Belgien mit zwölf und an dritter Schweden mit sieben aktiven Mitgliedern.

Nun bist du dran

Haben die königlichen Familien in Europa eine Bedeutung für dich? Was würdest du machen, wenn du König oder Königin wärst? Findest du es richtig, dass die Königshäuser einen „Lohn“ erhalten für ihre repräsentativen Aufgaben?

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