Warm oder kalt, die Temperatur gibt es an

17.03.2022
Nicole Emch
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Gerade zum Frühlingsanfang wie jetzt merken wir es jeden Tag, respektive jede Nacht. Die Temperatur schwankt ganz schön fest. Tagsüber reicht manchmal schon ein dünner Pulli, in der Nacht braucht es noch Handschuhe und Mütze. Doch was genau sagt die Temperatur eigentlich aus? Warum sind die Angaben in der Schweiz und in den USA ganz unterschiedlich und wie wird sie gemessen?

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Die Temperatur ist eine physikalische Grösse, die angibt, wie warm oder kalt es an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Körper ist.
  • Die gefühlte Temperatur kann sich deutlich von der effektiv gemessenen Temperatur unterscheiden.
  • Gemessen wird die Temperatur meistens mit einem Thermometer, angegeben wird sie in Grad. Am bekanntesten sind die Einheiten Grad Celsius, die in der Schweiz und Europa verbreitet ist, und Grad Fahrenheit, die in den USA benutzt wird.

Die Temperatur beeinflusst so einiges, das in der Natur abläuft. Ist der Boden gefroren, sprich die Temperatur unter null, wächst kaum mehr etwas. Minusgrade lassen Wasser in kleinen Seen gefrieren oder, wenn es vom Himmel fällt, als Schneeflocken auf die Erde rieseln. Doch auch hohe Temperaturen haben Auswirkungen. Sie trocknen Böden aus, sorgen dafür, dass Tiere und Menschen in den Schongang wechseln und sich nur noch langsam bewegen. Doch da „warm“ und „kalt“ nicht für jeden dasselbe bedeuten, gibt es ein objektives, physikalisches Mass: die Temperatur. Sie gibt an, wie warm oder kalt es an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten System ist. Doch was steckt dahinter? Vereinfacht gesagt, besteht jeder Stoff aus Teilchen, die sich bewegen. Je höher die Temperatur ist, desto mehr bewegen sich die Teilchen je tiefer sie ist, desto weniger. Als Eselsbrücke kann man dabei an Wasser denken. Ist es gefroren (also kalt), wird es zu festem Eis. Wird es wärmer, schmilzt das Wasser und wird flüssig. Wenn man es erhitzt, wird es zu Wasserdampf, minimal kleinen Tröpfchen, die in der Luft schweben und sich hin und her bewegen.

Zum Messen der Temperatur wird meistens ein Thermometer verwendet, am meisten verbreitet sind Flüssigkeitsthermometer. Dabei wird eine Flüssigkeit (nicht Wasser) in ein Röhrchen gefüllt und an einer Skala befestigt. Bei höherer Temperatur dehnt sich die Flüssigkeit aus, das heisst, die Flüssigkeitssäule im Anzeigeröhrchen geht nach oben. An der Skala kann man dann ablesen, wie hoch die Temperatur ist. Es gibt aber auch elektronische Thermometer oder solche, die mit Gas funktionieren. Speziell sind auch Metalle, die beim Erhitzen die Farbe ändern. Das kennt man zum Beispiel aus Filmen, wenn Schmiede ein Hufeisen schmieden. Das heisse Metall glüht dann orange. Anhand der unterschiedlichen Farben, die die Metalle annehmen, kann man Temperaturen messen.

Temperatur ist nicht gleich Temperatur

Doch wie kommt es, dass das Thermometer in der Schweiz an einem kühlen Wintertag 0° C anzeigt, während in den USA 32° F abzulesen sind? Die Erklärung ist einfach. Wir verwenden unterschiedliche Masseinheiten. Bei uns ist die Bezeichnung Grad Celsius verbreitet. In den USA hingegen wird die Temperatur in Grad Fahrenheit angegeben. Ihre Erfinder haben jeweils unterschiedliche Referenzwerte verwendet und sind so zu unterschiedlichen Temperaturskalen gekommen.

Nicht nur bei den Masseinheiten gibt es Unterschiede. Auch zwischen der effektiven und der gefühlten Temperatur wird unterschieden. Die zwei können ganz schön weit auseinander liegen, wie zum Beispiel letzte Woche, wenn eine zügige Bise für Kälte trotz Sonnenschein sorgt. Dass die gefühlte Temperatur nicht gleich ist wie die objektive, merkt man zum Teil schon im Gespräch mit Freunden. Ein Gfrörli hat schneller kalt; was für jemanden noch angenehm warm ist, ist für den andern schon zum Frösteln. Die gefühlte Lufttemperatur ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Luftfeuchtigkeit, der Windgeschwindigkeit, der Sonneneinstrahlung, aber auch von unserer Grösse, unserem Alter, davon ob wir in Bewegung sind oder nicht. Da dies für jede und jeden unterschiedlich ist, wird bei Meteo jeweils mit einem Modell-Menschen gerechnet, wenn die gefühlte Temperatur angegeben wird.

Dass -41,8 °C ziemlich kalt ist, da sind sich wohl die Meisten einig. La Brévine hält mit dieser Temperatur seit 1987 den Kälterekord in der Schweiz. Die höchste je gemessene Temperatur in der Schweiz wurde am 11. August 2003 in Grono im Graubünden registriert. Geradezu angenehm erscheinen die damals gemessenen 41,5°C wenn man sie mit dem weltweiten Hitzerekord vergleicht. Im Death Valley in den USA wurden 1913 56,7°C gemessen. Am anderen Ende der Extrem-Skala stehen die -89,2°C, gemessen in der russischen Antarktis im Jahr 1983. Bei dieser Temperatur ist menschliches Leben kaum mehr möglich.

Arbeitsmaterial

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