Warum stellen wir eigentlich zwei Mal im Jahr die Uhren um?

24.03.2021
Kathrin Hausammann
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Am nächsten Wochenende ist es wieder soweit. In der Nacht von Samstag auf Sonntag müssen wir die Uhren umstellen. Und zwar eine Stunde nach vorne. Die Sommerzeit beginnt. Sie dauert bis Ende Oktober. Dann stellen wir die Uhren wieder eine Stunde zurück – auf Winterzeit. Wieso gibt es eigentlich dieses Hin und Her und warum wird darüber diskutiert, die Zeitumstellung abzuschaffen?

Wir beginnen mit einer kurzen Zeitgeschichte. Im Jahr 1981 hat die Schweiz die Sommerzeit eingeführt. Vorher galt in der Schweiz die mitteleuropäische Zeit (MEZ), die sogenannte Winterzeit. Das ist sogar in einem Gesetz geregelt. Grund für die Einführung der Sommerzeit war damals, dass die Nachbarländer in Europa die Sommerzeit einführten. Sie erhofften sich damit, Energie, also Strom zu sparen, da es länger hell ist und weniger künstliches Licht gebraucht würde. Zudem hat es so in der Zeit, in der die meisten Menschen aktiv sind, mehr Tageslicht. So hat man zum Beispiel nach Feierabend noch eine Stunde mehr Sonnenschein während der Sommerzeit, als es ohne sie der Fall wäre. Und Licht ist bekanntlich gut für unser Wohlbefinden.

Keine Zeitinsel sein

Die Schweiz wollte nicht zur „Zeitinsel“ werden. Das heisst, sie wollte nicht eine andere Zeit haben als die Nachbarländer. Das wäre vor allem für die Wirtschaft und den Handel nicht praktisch gewesen, sagten die Befürworter der Anpassung. Also hat der Bundesrat mit einer Verordnung die Sommerzeit auch in der Schweiz eingeführt. Eine Verordnung kann vom Bundesrat erlassen werden, ohne dass das Volk darüber abstimmen muss. Das ist wichtig zu wissen. Denn nun will Europa die Zeitumstellung wieder abschaffen. Das hat das europäische Parlament vor zwei Jahren entschieden. Nun müssen aber noch die Mitgliedsländer der EU (der Europäischen Union) zustimmen.

Die grosse Frage

Und da ist die grosse Frage: Soll denn für alle die Sommerzeit oder die Winterzeit gelten? Darüber gehen die Meinungen in Europa auseinander. Denn je nachdem, ob ein Land eher im Westen oder im Osten von Europa liegt, hätte das andere Auswirkungen. Für die Schweiz würde ein Entscheid folgendes bedeuten: Wenn die Winterzeit gelten würde, könnte der Bundesrat in der Schweiz die Sommerzeit einfach wieder abschaffen. Wenn aber die Sommerzeit gelten sollte, müsste das Zeitgesetz geändert werden. Und dies könnte nur über eine Vernehmlassung passieren, wo Parteien und politische Interessensgruppen angehört werden müssten.
Da jedoch bis heute weder in Europa noch in der Schweiz etwas entschieden wurde, könnte uns die Zeitumstellung durchaus noch eine Zeitlang erhalten bleiben.

Nun bist du dran

Was hältst du von der Zeitumstellung? Findest du das wichtig oder eher mühsam?

Würdest du dich für die Winterzeit oder die Sommerzeit entscheiden?

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