Warum singen Vögel?

28.08.2020
Georg Stalder
Hören Sie

Hübsch zwitschern die Vögel in den Bäumen. Aber wieso machen sie das eigentlich?

Das Singen der Vögel gehört zu den angenehmen Geräuschen, die wir täglich hören. Jede Art hat ihren eigenen Gesang, an dem man sie erkennen kann. Doch weshalb singen die Tiere eigentlich? Aus Freude an den schönen Tönen? Oder um uns zu erfreuen? Nicht wirklich. Sie kommunizieren: Der Gesang markiert das Revier und lockt die Weibchen an. Zudem dient er als Alarm, der Artgenossen vor Feinden warnt.

«Ich bin der Beste!»

Das Vogelmännchen markiert mit dem Gesang sein Territorium – so wie ein Hund, der an einen Baum pinkelt. Es zeigt den anderen Männchen: «Das hier ist mein Gebiet. Bleibt weg!» Zusätzlich dient das Singen auch der Partnersuche. Laut und kräftig teilt es den Weibchen mit: «Ich bin der Beste hier in der Umgebung. Komm zu mir!»

In der Vogelwelt machen meistens die Männchen den ersten Schritt bei der Partnersuche. Das bedeutet: Meistens singen nur die Männchen. Das heisst aber nicht, dass die Weibchen nicht singen können. Sie tun es nur nicht so oft und nicht so laut.

Ein Falke späht nach Essen von einem Baum
Robert Thiemann

Warnung vor dem Feind

Zusätzlich dient der Gesang auch zur Warnung vor Feinden, zum Beispiel vor Raubvögeln wie dem Sperber. Die Alarmrufe vieler Vögel tönen fast gleich. Die Vögel verstehen deshalb auch den Warnruf der anderen Arten. Wenn also ein Spatz seine Artgenossen vor dem Sperber warnt, verstehen es auch die Blaumeisen oder die Buchfinken.

Der Gesang hat also mehrere Funktionen: Als Markierung des Reviers, als Lockruf und als Warnruf vor Feinden. Damit sich die Vögel nicht gegenseitig niederschreien, hat jede Vogelart ein Zeitfenster, in dem es besonders aktiv ist. Manche Vögel sind dabei wahre Frühaufsteher. Das Rotkehlchen etwa eröffnet seinen Gesang schon kurz nach drei Uhr morgens.

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