Eine Luftaufnahme zeigt die Vorderseite des Gebäudes der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Zürich, Schweiz, am Donnerstag, 22. Juni 2023.
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Was geschieht mit meinem Geld auf der Bank?

21.03.2024
Carla Wohler
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Im Artikel vom 14. März 2024 wird erklärt, was eine Bank eigentlich macht. In diesem Artikel wird nun näher darauf eingegangen, was mit dem Geld geschieht, das ich zur Bank bringe. Denn das Geld, das ich auf der Bank einzahle, wird nicht einfach in der Bank gelagert – es wird zum Teil weitergegeben.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Das Geld, das wir auf eine Bank einzahlen, leiht die Bank von uns aus.
  • Für das Geld, das wir der Bank auslehnen, erhalten wir Zinsen.
  • Wenn wir jedoch Geld von der Bank auslehnen, dann bezahlen wir die Zinsen.

Ich nehme wiederum das Beispiel aus dem letzten Artikel zur Bank auf. In diesem Beispiel war meine Schwester die Bank. Das Velo, das ich zum Geburtstag erhalten habe, ist das Geld. Und die Äpfel, die mir meine Schwester dafür gibt, dass sie das Velo benutzen kann, sind die Zinsen. Zinsen sind ein gutes Stichwort. Denn mit Zinsen verdienen die Banken Geld. Je länger ich das Velo meiner Schwester ausleihe, desto mehr Äpfel erhalte ich – genau gleich ist es bei der Bank – je länger und mehr Geld ich der Bank ausleihe, desto mehr Zinsen erhalte ich. So verliert aber meine Schwester alle Äpfel – oder die Bank alles Geld- wenn sie nur Zinsen bezahlt und keine Einnahmen macht. Und genau dort kommen die Kredite ins Spiel.

Das Geld weitergeben

Das Velo, das ich meiner Schwester ausgelehnt habe, kann sie auch an ihre Freundin auslehnen. Dafür bekommt meine Schwester von ihrer Freundin jeden Tag, an dem sie das Velo hat, zwei Äpfel. Das heisst, meine Schwester gibt mir zwar jeden Tag einen Apfel, gleichzeitig erhält sie jedoch zwei Äpfel von ihrer Freundin. An einem Tag bleibt meiner Schwester so immer ein Apfel.

Und genau gleich ist das bei einer Bank. Die Bank leiht sich das Geld aus, das ich einbezahlt habe. Das Geld bleibt aber nicht in der Bank. Denn die Bank kann das Geld, wie meine Schwester das Velo, auch weitergeben. Das Geld, das die Bank an eine Person gibt, heisst Kredit. Die Person, die einen Kredit aufnimmt, ist verpflichtet, den Kredit innerhalb einer gewissen Zeit wieder zurückzuzahlen. Wenn eine Person einen Kredit von 100 Franken erhalten hat, dann muss sie nicht nur diese 100 Franken zurückzahlen – wir erinnern uns, dass die Freundin meiner Schwester pro Tag, an dem sie das Velo brauchte zwei Äpfel an meine Schwester gab. Die Person, die einen Kredit aufnimmt, muss also etwas zusätzlich zu den 100 Franken zurückzahlen. Wie viel das ist, kommt auf die vereinbarten Zinsen an. Je grösser der Zinssatz ist, desto mehr Geld ist das.

Die Bank ist also auch eine Geldvermittlerin – sie nimmt das Geld von mir und gibt es an andere Personen weiter. Damit sie das Geld auslehnen kann bezahlt sie mir etwas. Damit aber andere Personen das Geld von der Bank auslehnen können, bezahlen sie etwas. So hat auch die Bank Einnahmen.

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