Weltfinanzkrise – Der Investment Crash 2008

22.12.2022
Botond Kalotay
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Vor knapp 15 Jahren kam es zu einer der grössten Wirtschaftskrisen der Welt und der grössten Krise seit der grossen Depression in den 1930er Jahren. Die Krise startete zwar in den USA, breitete sich aber schnell auf die ganze Welt aus. Dabei verloren Tausende ihre Ersparnisse und sogar ihr Zuhause.

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • In den Jahren vor der Krise hatte Amerika den Finanzmarkt stark dereguliert.
  • Das führte dazu, dass weltweit viele riskante Geschäfte gemacht wurden.
  • Als viele Menschen ihre Kredite dann nicht mehr bezahlen konnten, gingen viele Banken in Konkurs.

Die Finanzmärkte wurden gegen Ende des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts, angetrieben durch die Digitalisierung und die Internationalisierung des Bankenwesens, immer komplizierter und undurchsichtiger. Banken kauftenimmer gefährlichere und riskantere Anlagen und gaben sie an ihre Kunden weiter. Dies führte schliesslich dazu, dass in den USA eine der grössten Banken Konkurs anmelden musste. Doch wie konnte es so weit kommen? Und wer waren schliesslich die Leidtragenden?

Der Crash

Die Ursachen der Finanzkrise im Jahr 2008 waren sehr vielfältig und komplex. Wenn man die Krise aber auf eine Ursache zurückführen möchte, war das wahrscheinlich die Deregulation der Finanzmärkte in Amerika. Deregulation heisst hier, dass viele Vorschriften, welche regulierten, was für Geschäfte die Banken machen durften, durch die Regierung in Amerika aufgehoben worden waren. Dadurch konnten zum einen riskantere Geschäfte im Ausland gemacht werden, es war den Banken aber auch erlaubt Geld an Menschen mit einem sehr tiefen Einkommen auszuleihen. Kurzfristig war das für die Banken sehr gut, weil sie mit jedem vergebenen Kredit Zinsen verdienen. Viele dieser vergebenen Kredite waren Hypotheken und somit konnten in Amerika damals viele Menschen Häuserkaufen, auch solche, die es sich eigentlich nicht hätten leisten können. Die Banken selbst wiederum liehen ebenfalls Geld aus, um solche Kredite zu finanzieren.

Nun wird es noch etwas komplizierter: Auf dem Finanzplatz konnten Institute und Anleger fast eine Art Wette auf diese vergebenen Kredite platzieren und Geld damit verdienen, wenn die Menschen der Bank ihre Kredite zurückzahlen konnten. Das Ganze System war also sehr verworren und es war viel Geld in Umlauf. Doch die Grundlage von diesem ganzen Geld waren Kredite, die an Menschen mit schlechtem Einkommen vergeben worden waren. Als diese ihre Schulden dann den Banken nicht zurückzahlen konnten, brach das ganze System zusammen.

Die Folgen

Die Folgen waren sehr schlimm. In Amerika verloren damals viele Menschen ihre Arbeit, ihr Haus und ihr Erspartes. Viele Banken hatten weltweit Schwierigkeiten ihre Schulden zu zahlen und deshalb brach auch der weltweite Handel zusammen. Denn jetzt konnten auch Unternehmen nicht mehr sicher sein, dass die Bank eines anderen Unternehmens noch zahlungsfähig sein würde. Da der Finanzmarkt sehr International aufgestellt ist, waren nicht nur amerikanische Banken und Unternehmen betroffen. Schnell war die ganze Weltwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen. Die amerikanische Regierung aber auch ganz viele andere Staaten musste einschreiten und die Banken retten, damit der Handel wieder stabilisiert werden konnte. Dieses Einschreiten wiederum führte aber zu einer Vielzahl von neuen Problemen. Schliesslich ging es viele Jahre, bis sich die Wirtschaft von dieser Krise erholt hatte.

Arbeitsmaterial

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