Woher der Osterhase mit den Schokoeiern kommt

7.04.2021
Botond Kalotay
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Letztes Wochenende haben weltweit Millionen von Familien Ostern gefeiert. An diesem Tag wird im christlichen Glauben ursprünglich der Tod und die Wiederauferstehung von Jesus gefeiert. Wie passt hier also ein Hase mit seinen Eiern ins Bild und was hat das Ganze mit Schokolade zu tun?

Mittlerweile ist die Eiersuche vielerorts ein fester Bestandteil des Osterfestes. Die Kinder erwachen am Morgen und suchen nach Ostereiern. Diese hat natürlich der Osterhase im Vorfeld versteckt. Die Eier und der Osterhase haben sich über die letzten 300 Jahre zum Aushängeschild des Feiertages entwickelt. Woher das genau kommt, weiss aber keiner mehr so genau.

Was war zuerst, das Ei oder der Hase?

Der Brauch am Ostermorgen auf Eiersuche zu gehen, hatte sich bereits im 16. Jahrhundert entwickelt. Je nach Region war das Tier, welches die Ostereier versteckt hat, ein anderes. In Bayern waren es der Fuchs und der Hahn, in der Schweiz kam der Storch, im Tirol legte die Osterhenne die Eier und in Thüringen brachte sie der Kuckuck. Zu dieser Zeit lag der Fokus viel mehr auf dem Ei als auf dem Tier, welches das Ei brachte. Denn das Ei ist im Christentum zum Symbol für die Auferstehung von Jesus geworden. Diese Symbolik entstand, weil das Ei von aussen hart und kalt wirkt, doch aus dem Inneren wächst neues Leben. Aus diesem Grund steht das Ei im Christentum für das Grab in Jerusalem, aus welchem Jesus am Ostermorgen auferstanden ist. Das Ei hatte damals jedoch nicht nur eine symbolische Bedeutung, sondern auch einen praktischen Wert. Seit dem Mittelalter war es den Gläubigern während der Fastenzeit vor Ostern nicht erlaubt Fleisch oder Eier zu essen. Da der Frühling aber eine gute Legezeit für Hühner ist, kam es, dass sich vor Ostern immer viele Eier angesammelt hatten. Die angesammelten Eier wurden gekocht, damit sie nicht verderben. Anschliessend wurden die Eier genutzt, um Pachtzinsen zu bezahlen. Die übriggebliebenen Eier wurden schliesslich verziert und in die Kirche mitgenommen. Vom Osterhasen war damals aber noch keine Spur.

Wieso der Hase?

Das erste Mal soll ein Arzt aus Heidelberg im Jahr 1682 den Osterhasen erwähnt haben. Laut diesem, war es im Elsass Brauch, dass der Osterhase die Eier bringt. Eine der vielen Geschichten über den Osterhasen besagt, dass im Frühling viele Hasen in den Gärten der Dorfbewohner nach Futter gesucht haben. Eine andere Erklärung ist, dass sowohl der Hase wie auch das Ei, als Zeichen der Fruchtbarkeit gelten. Woher dieser Brauch tatsächlich kam, ist heute jedoch nicht mehr bekannt. Ähnlich sieht es aus mit der Schokolade. Der Brauch an Ostern Schokolade zu verschenken ist jedoch um einiges jünger als der Hase und das Ei.

Schoko-Ostereier und Schokohase

Heutzutage ist Schokolade ein ebenso fester Bestandteil von Ostern wie der Hase und das Ei. Hier ist die Frage, was zuerst kam, das Ei oder der Hase, etwas schwieriger zu beantworten. Denn die Tradition, Schoko-Ostereier zu verschenken, soll im 19. Jahrhundert in Frankreich und Deutschland entstanden sein. Der Schokohase soll ebenfalls erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts hergestellt worden sein. Damals waren die Schokohasen jedoch um einiges grösser und wurden gebraucht, um deutsche Schaufenster zu verzieren. Die erste Massenproduktion der Hasen liess noch fast ein Jahrhundert länger auf sich warten.

Heute gelten die Hasen und die Schokoladen-Ostereier als grosser Verkaufsschlager. Allein in Deutschland werden jährlich rund 220 Millionen Schoko-Osterhasen produziert und zusammen mit den Schokoeiern sorgen diese für rund 28 Prozent des Ostergeschäfts.

Es ist also vielleicht nicht klar, woher die Schokolade als Teil des Osterfestes kommt, sicher ist jedoch, wo sie landet; In unseren Bäuchen.

Nun bist du dran

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Fastenzeit vor Ostern

Gemäss dem christlichen Glauben ist die Fastenzeit vor Ostern. Sie dauert 40 Tage und erinnert daran, dass Jesus 40 Tage in der Wüste verbrachte und während der ganzen Zeit gefastet hat. Während der Fastenzeit wird auf den Konsum von Fleisch verzichtet.

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Pachtzinsen

Ein Bauer (der Pächter) der ein Grundstück gemietet hat, zahlt dem Eigentümer (dem Verpächter) etwas als Gegenleistung dafür, dass er das Grundstück mietet. Diese Zahlung wird als Pachtzins bezeichnet.

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Fruchtbarkeit

Als Fruchtbarkeit wird die Fähigkeit bezeichnet, Früchte oder Nachkommen hervorzubringen. Fruchtbares Land ist also eine Stelle, wo man etwas anpflanzen kann.

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Massenproduktion

Massenproduktion ist, wenn man etwas in grossen Mengen hertsellt.

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