Vor einem Monat haben wir in unserem Artikel zum Aletschgletscher auf die besondere Situation der Gletscher in der Schweiz hingewiesen. Der Klimawandel setzt dem Gletscher zu und er schmilzt immer mehr. Das Gletschersterben ist im Allgemeinen ein wichtiges Thema, das mit dem Klimawandel immer relevanter wird.
In der Schweiz gibt es neben dem Aletschgletscher noch weitere bekannte Gletscher, wie den Feegletscher, das Breithorn oder auch den Morteratschgletscher. Alle diese Gletscher leiden unter der stetig steigenden Temperatur. Die Gletscherschmelze wird zum Problem, weil dadurch in Berggebieten vermehrt Überschwemmungen oder Erdrutsche entstehen können. Das „ewige Eis“ – wie die Gletscher auch noch genannt werden – scheint immer mehr zu verschwinden. Nun setzt sich ein Schweizer Glaziologie dafür ein das Schmelzen zu stoppen.
Kunstschnee für den Gletscherschutz
Felix Keller heisst der Mann, welcher die sterbenden Gletscher retten will. Hoch oben auf dem Morteratschgletscher (liegt in Graubünden) ist seine Messstation. Die Idee des Forschers scheint sehr ungewöhnlich zu sein: Er will mit künstlicher Beschneiung das Schmelzen stoppen. Gemäss Felix Keller ist der Schnee der beste Eisschutz. Im Moment sind nur etwa zwei Meter Schnee auf dem Eis zu finden. Dies reicht nicht aus, um den Gletscher vor den Sonneneinstrahlungen im Sommer zu schützen. Der Glaziologe richtet nun eine Beschneiungsanlage ein, um für noch mehr Schnee zu sorgen. Das Problem: Durch die Verschiebung der Erdplatten bewegt sich der Gletscher. Die Schneekanonen, welche wir von den Skigebieten kennen, machen also keinen Sinn. Wie kann nun der Gletscher mit Schnee berdeckt werden, um ihn zu retten?
Ein Seil für die Schneeproduktion
Felix Keller ist dabei, Seile über den Gletscher zu spannen. An denen werden Schneedüsen befestigt. Der Gletscher wird also aus der Luft beschneit. Es braucht jedoch mehrere Tonnen Schnee, um den Gletscher vor dem Schmelzen zu bewahren. Wo holt er so viel Schnee her? Das geschmolzene Eis soll im Sommer in einem Gletschersee aufgefangen werden. Mit diesem Wasser wird dann wieder Schnee produziert. Das eigentliche Eis des Gletschers kehrt so wieder in Form von Schnee auf den Gletscher zurück. Die Idee scheint super, dennoch erhält der Glaziologe viel Kritik für sein Projekt. Die Schneeseile seien ein Eingriff in die Landschaft. Viele sind der Meinung, dass die Landschaft nicht noch mehr zerstört werden soll. Da die Seile jedoch wieder abgebaut werden können, sei es gemäss Felix Keller möglich, die Landschaft wieder in gutem Zustand zurückzulassen.
Ja, gegen das Schmelzen von Gletschern
Durch das Projekt erhalten die Gletscher eine Art Verschnaufpause und so wieder mehr Kraft gegen den Klimawandel zu kämpfen. Bis diese Idee jedoch in die Tat umgesetzt werden kann und auch wirklich wirkt, braucht es noch ein paar Jahre. Wir hoffen, dass die Gletscher es bis dahin noch aushalten und Kraft haben.
Doch nicht nur Felix Keller widmet sich dem Projekt für den Gletscherschutz. Seit zwei Jahren hängen überall Flaggen mit dem Text „Gletscher-Initiative”. Die Initiative setzt sich unter anderem gegen das Schwinden der Gletscher ein und für eine bessere Klimapolitik. Über diese Initiative stimmen wir erst im Jahr 2022 oder später ab. Ein wichtiger Schritt der Gletscher-Initiative bringt die Abstimmung CO2-Gesetz vom 13. Juni 2021. Die Chinderzytig wird dich darüber auf dem Laufenden halten.
Was meinst du? Kennst du noch weitere Projekte, welche das Gletschersterben verhindern möchten? Warum ist so etwas überhaupt notwendig? Lohnt es sich denn die Gletscher zu schützen?
Glaziologie
Ein Glaziologe erforscht die Formen, das Auftreten und die Eigenschaften von Schnee und Eis.
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